Bench­mar­king / Ef­fi­zi­enz­mes­sung

Kennen Sie die Effizienz einzelner oder sämtlicher Bereiche Ihrer Organisation? Anhand mehrdimensionaler Verfahren, bei denen auch externe Einflüsse berücksichtigt werden, beurteilen wir Ihre Unternehmensleistung im Branchenvergleich. Wir ermitteln sinnvolle Tarifierungen und überprüfen Benchmarking-Berechnungen von Behörden im regulatorischen Kontext.

Be­trieb­li­ches Bench­mar­king

Eine objektive Bewertung der Erfolge einzelner Bereiche oder Filialen eines Unternehmens, fördert Versäumnisse und Verbesserungspotenziale klar zutage. Einige der dafür einsetzbaren Methoden sind nicht trivial – obwohl die Fragen oft einfach klingen: Worin liegen die Ursachen für unterschiedliche Wirtschaftlichkeit? Rentieren Vertriebsstätten auf dem Land besser als in städtischen Aussenquartieren? Wo liegt die gewinnmaximierende oder kostenminimierende Betriebsgrösse? Wie müssen wir Betriebsmittel intern verwenden, damit Unternehmensbereiche ineffiziente Strukturen von sich aus minimieren? Für welche Betriebsbereiche bestehen Synergien? Dank unseren Datenpools und der Methodenkompetenz können wir Ihnen praxisorientierte Antworten auf die obigen Fragen liefern.

Re­gu­la­to­ri­sches Bench­mar­king

Der Einsatz von Effizienzmessung und Benchmarking im regulatorischen Bereich, hilft für Regulatoren den zulässigen Erlös eines regulierten Unternehmens zu bestimmen. In vielen Ländern unterliegen die Strom- und Gasnetze (natürliche Monopole) einer staatlichen Anreizregulierung, welche Obergrenzen für Entgelte oder Erlöse festlegt. Solche Vorgaben basieren nicht zuletzt auf Effizienzvergleichen, bei denen die kostengünstigsten Unternehmen als Messlatte dienen. Aber auch im Gesundheitswesen werden zunehmend Effizienzmessungen eingesetzt. Vor allem wenn es darum geht, die Tarife für Leistungen im ambulanten, stationären oder Pflegebereich zu bestimmen.

Un­se­re Ex­per­ti­se

Bei Vergleichen zwischen Unternehmen, Geschäftseinheiten oder Filialen führen eindimensionale Kennzahlen (etwa Umsatz pro Mitarbeiter, Kosten pro Kilometer Streckennetz) schnell zu irreführenden Ergebnissen. Sie geben zwar einen guten Überblick zu einzelnen Produktionsprozessen, spiegeln aber die Betriebseffizienz des gesamten Unternehmens nicht aussagekräftig genug. Wir sind der Meinung, dass wirklich verlässliche Schlussfolgerungen aus Vergleichen mit den Besten sich nur dann ergeben, wenn differenzierte Benchmarking­-Methoden genutzt werden.

Wir sind spezialisiert auf solche mehrdimensionalen Verfahren und erarbeiten sie mathematisch und ökonometrisch fundiert. Je nach Frage wenden wir unterschiedliche Methoden an, um die Effizienz der betrachteten Unternehmen oder Einheiten einzuschätzen. Um die Belastbarkeit der Ergebnisse zu erhöhen, untersuchen wir auch die Robustheit der verwendeten Modelle. Zudem analysieren wir die Bedeutung einzelner Kostentreiber im Gesamtunternehmen oder in einzelnen Prozessen.

Ihr Nut­zen

Mit unseren Effizienz- und Benchmarking-Rechnungen lassen sich Vorgaben der Regulierungsbehörde kontrollieren – und gegebenenfalls in Frage stellen. Dank unserer jahrelangen Praxiserfahrung zeigen wir auf, welche Unternehmen oder Unternehmenseinheiten bei welchen Eigenschaften überlegen sind und wo sich Verbesserungspotenzial eröffnet.

Einblick in unsere Arbeiten

Effizienzmessung der Energienetze

Anreizregulierung Deutschland, Strom- und Gasnetzbetreiber, Datenpool

Messung der Effizienz der Energienetze für deutsche Strom- und Gasverteilnetzbetreiber. Nutzung des bereitgestellten Datenpools für die strategische Ausrichtung und Positionierung der Netzbetreiber sowie in Gerichtsverfahren.

Effizienzvergleich Übertragungsnetze

TSO Strom, internationales Benchmarking, Regulierungsstrategie

Begleitung einer Gruppe europäischer Übertragungsnetzbetreiber beim internationalen Effizienzvergleich. Zur Stellungnahme gegenüber der Regulierungsbehörde und zur Positionsbestimmung.

Methoden zur Effizienzmessung

Data Envelopment Analysis, Stochastic Frontier Analysis, Bayessche Verfahren

Weiterentwicklung bestehender Methoden der Effizienzmessung (Data Envelopment Analysis und Stochastic Frontier Analysis) unter Verwendung Bayesscher Verfahren, basierend auf Datensätzen nationaler und internationaler Strom- und Gasnetzbetreiber.

Nemo Datenpool für Gasverteilnetze

Gasversorger Schweiz, Regulierung, Datenpool

Der Nemo Datenpool für Gasverteilnetzbetreiber in der Schweiz bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Daten im «Nemo-Tool Kosten» plausibilisieren zu lassen. Dadurch lassen sich Datenfehler und Auffälligkeiten in Ihrer Kostenrechnung und Tarifierung identifizieren. Der Bericht zum Kennzahlen- und Tarifvergleich gibt Ihnen Hinweise auf strukturelle Besonderheiten und mögliches Verbesserungspotenzial. Sie erhalten Antworten auf kostenrechnerische Fragen (Kostenstruktur und Kostenschlüssel) und einen Vorschlag zur strategischen Analyse und Steuerung des eigenen Unternehmens (Asset Management, Bewertung, Entwicklung). Mit den Tarifvergleichen können Netzpreishöhe und -differenzierung im Vergleich zu anderen Lokalnetzbetreibern beurteilt werden.

Spitex-Benchmarking-Plattform

Datenpool, Leistungserbringer, Kostensenkungsmassnahmen

Die Spitex-Benchmarking-Plattform schafft die Datengrundlagen für eine bedarfsgerechte Versorgung. Sie unterstützt die betriebliche Führung mit intuitiven Kennzahlen und stärkt auf Basis einer besseren Kostentransparenz die Verhandlungsposition gegenüber den Sozialversicherungen und Restfinanzierungspartnern. Sie wird im Rahmen eines Innosuisse-Projektes von Polynomics in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern, der Firma Heyde AG und Praxispartnern entwickelt. Ab Januar 2022 werden die Inhalte als Webportal zur Verfügung stehen.

VSE/AES Datenpool für Elektrizitätsverteilnetze

Stromversorger Schweiz, Sunshine-Regulierung, Grundversorgung, Datenpool

Das Projekt VSE/AES Datenpool© hat umfangreiche Kennzahlenanalysen für Stromverteilnetzbetreiber in der Schweiz erstellt. Dank der Teilnahme an diesem Datenpool können Sie die eigenen Kosten in den Bereichen Netz und Grundversorgung Energie kontrollieren und optimieren. Es erlaubt Ihnen, die eigene Position gegenüber vergleichbaren Unternehmen zu bestimmen und zu verstehen (z. B. auch bei der Sunshine-Regulierung) sowie die eigene Situation gegenüber der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) und anderen Anspruchsgruppen zu begründen.

Dr. Stephan Vaterlaus

Andreas Hauck

Partner

Prof. Dr. Gert Brunekreeft, Jacobs University Bremen, Deutschland - Prof. Dr. Klaus Gugler, Wirtschaftsuniversität Wien, Österreich - Prof. Dr. Mario Liebensteiner, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland

Publikationen

Po­ly­no­mics Fall­pau­scha­len­mo­dell

Knapp zehn Jahre nach der Einführung des SwissDRG-Systems bestehen zwischen den Spitälern teilweise immer noch grosse Unterschiede in den Fallnormkosten (mit Kostengewicht normierte Fallkosten). Diese sind nicht nur auf eine unterschiedliche Effizienz der Spitäler zurückzuführen, sondern können auch auf unterschiedlich hohen Vorhalteleistungen oder auf einer unterschiedlich komplexen Patientenstruktur basieren.Das Polynomics Fallpauschalenmodell ermittelt anhand der stationären Fälle der Fallkostenstatistik des BFS die durchschnittlichen Kosteneinflüsse für ausgewählte Patienteneigenschaften und Leistungsstrukturen der Spitäler. Mit diesen durchschnittlichen Kosteneinflüssen können für ein beliebiges Spital die leistungsbedingten Mehr- oder Minderkosten gegenüber dem Schweizer Durchschnitt ermittelt werden, welche aufgrund der spitalindividuellen Patienteneigenschaften und Leitungsstrukturen entstehen, jedoch im SwissDRG-System ungenügend abgebildet sind. Die ermittelten Abweichungen können für die Baserate-Verhandlungen verwendet werden.Link zur Studie

Aus­wir­kung der Wahl des Per­zen­tils im Spi­tal-Bench­mar­king

Im Auftrag des VZK untersuchen wir die Auswirkungen der Wahl des Perzentils im Benchmarking der akutstationären Spitäler. Unsere Analysen auf Basis bestehender Benchmarking zeigen, dass bei einem niedrigen Perzentil Spitäler mit spezifischen Merkmalen unterhalb des Benchmarks systematisch unter- und übervertreten sind. Dadurch erhöht sich die Gefahr, dass der Benchmark nicht durch ein effizientes Spital gesetzt wird, sondern durch eines, welches aufgrund von Patienten- und/oder Leistungsselektion niedrigere Kosten aufweist. Dies könnte mittelfristig die Versorgungssicherheit gefährden, da auch effiziente Spitäler unterfinanziert wären und deshalb schliessen oder zumindest ihre Leistungen abbauen müssten. Eine homogenere Datengrundlage oder die Wahl eines höheren Perzentils lösen dieses Problem teilweise. Für eine nachhaltige Spitallandschaft ist es zudem wichtig, dass die Spitäler genügend Zeit haben, ihre Kosten an neue Referenzwerte anzupassen. Dies sollte bei der Festlegung des Perzentils berücksichtigt werden.

Fai­re Ab­gel­tung von Hoch­kos­ten­fäl­len in DRG-Sys­te­men - In­ter­na­tio­na­le Er­fah­run­gen und Lö­sungs­kon­zep­te

In der Studie im Auftrag des UniversitätsSpital Zürich (USZ) zeigen wir Lösungskonzepte in sechzehn Ländern im Umgang mit Hochkostenfällen in DRG-Vergütungssystemen auf.