Aktuell

17. April 2024

Ba­ro­me­ter er­neu­er­ba­re Ga­se Schweiz, Aus­ga­be 5, April 2024

Nach vier Barometer-Ausgaben mit einem Fokus exklusiv auf Wasserstoff öffnen wir das Barometer für erneuerbares Methan (Biomethan oder synthetisch hergestellt). Insgesamt schätzen wir derzeit vor allem das Investitionsklima in der Schweiz für erneuerbares Methan besser ein als für Wasserstoff. Erneuerbares Methan hat den Vorteil, dass die bestehende Energieinfrastruktur weiter genutzt werden kann. Jedoch kann pro verfügbare Fläche deutlich mehr Wasserstoff als erneuerbares Methan produziert werden. In der Schweiz sind 8% des Gesamtgasverbrauchs als Biomethan deklariert, ein hoher Wert im internationalen Vergleich. Davon sind 1.4% in der Schweiz produziert, der Rest wird mit Herkunftsnachweisen importiert. Ab 2025 wird gemäss der Revision des CO2-Gesetzes nicht nur wie bisher die Verstromung von Biogas vom Bund gefördert, sondern neu auch die Einspeisung von Biomethan. Insgesamt besteht noch ein beachtliches Produktionspotential für Biomethan im Inland. Im Bereich Wasserstoff stellen wir den neu lancierten H₂-Grenzkostenindex HySuiX vor und fassen die Bedeutung der Wasserstoff-Auslegeordnung des Bundesrates zusammen. Grössere Weichenstellungen erwartet die Branche von der für Herbst angekündigten Wasserstoffstrategie des Bundes. Nachzulesen sind diese Themen im neuen Barometer, das der VSG in Zusammenarbeit mit E-Bridge Consulting und Polynomics herausgibt. Es kann auf https://gazenergie.ch/de/h2-barometer abonniert werden.
02. April 2024

Nicht-Ein­füh­rung des CBAM – Fol­gen für Ze­ment­in­dus­trie und Um­welt

Welche Auswirkungen hat der Verzicht auf einen CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) auf die Schweizer Zementindustrie und damit auf die Erreichung der Netto-Null-Ziele der Schweiz? Ein Schweizer CBAM führt dazu, dass Schweizer Bauherren die CO₂-Kosten bei allen ihren Kaufmöglichkeiten von Zement berücksichtigen müssen: Sie können entweder CO₂-freien Zement kaufen oder der CO₂-Gehalt im Zement wird über die CBAM-Abgabe bzw. über den Kauf von Emissionszertifikaten internalisiert. Ohne einen Schweizer CBAM, bzw. ohne andere Massnahmen mit vergleichbarer Wirkung, droht eine Abwanderung der Zementindustrie bzw. Klinkerproduktion ins Ausland. Solange die Bereitschaft der Bauherren nicht da ist, für CO₂-freien Zement einen deutlichen Aufpreis zu zahlen, würde in der Schweiz künftig weiterhin CO₂-belasteter Zement verbaut. Die Erreichung des Netto-Null-Ziels würde somit in Frage gestellt. Durch einen Schweizer CBAM wird nicht die einheimischen Zementindustrie geschützt. Die Bauherren können weiterhin Zement aus Europa oder aus Drittstaaten einführen. Da aber in Europa dasselbe System mit den CO₂-Emissionsrechten und bei Importen aus Drittstaaten besteht, würden durch den CBAM-Aufschlag an der Grenze gleichlange Spiesse mit EU-, Nicht-EU- und Schweizer-Zementlieferanten geschaffen.
12. März 2024

Epi­de­mio­lo­gie der Si­chel­zell­krank­heit in der Schweiz

Die Sichelzellkrankheit ist eine seltene erbliche Blutkrankheit, bei der die roten Blutkörperchen eine veränderte Form von Hämoglobin (Hämoglobin S) enthalten, wodurch sie sichelförmig werden und dadurch leichter verklumpen und Blutgefässe verstopfen. In diesem Bericht machen wir eine grobe Abschätzung der Prävalenz (Häufigkeit der Krankheit: Wie viele Fälle gibt es?) und Inzidenz (Neuauftreten der Krankheit: Wie viele Fälle kommen jährlich hinzu?) der Sichelzellkrankheit für die Schweiz. Die bisherigen Angaben für die Schweiz sind von schlechter Qualität, weshalb wir Schätzungen für Deutschland auf die Schweiz übertragen. Es zeigt sich, dass man von 200 bis 700 bestehenden Fällen in der Schweiz ausgehen kann (Prävalenz) sowie von jährlich 8 bis 16 Geburten mit Sichelzellkrankheit (Inzidenz).
24. Oktober 2023

H2-Ba­ro­me­ter Schweiz, Aus­ga­be 4, Ok­to­ber 2023

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Einschätzung zum Investitionsklima in der Schweizer Wasserstoffwirtschaft auf allen Wertschöpfungsstufen verschlechtert: Drei von vier befragten Personen bewerten es negativ. Erklärungsansätze liegen in den durchwegs als weniger gut eingeschätzten staatlichen Rahmenbedingungen, aber auch in den weiterhin hohen Strompreisen. Trotz oder gerade wegen der Unsicherheiten über die zukünftige Rolle von Wasserstoff sollte die Schweiz den Anschluss an die europäische Wasserstoff-Transportinfrastruktur – den European Hydrogen Backbone EHB – nicht verpassen. Hier ist rasches und klares Handeln des Staates nötig, um für die Energiezukunft Optionen offen zu halten. Die Aktivitäten der Nachbarländer zeigen, dass Europa beim Aufbau der Wasserstoffversorgung nicht auf die Schweiz wartet. Nachzulesen sind diese Themen im neuen H₂-Barometer, das der VSG in Zusammenarbeit mit E-Bridge Consulting und Polynomics herausgibt. Das Barometer erscheint halbjährlich und kann auf gazenergie.ch abonniert werden.
17. Oktober 2023

Am­bu­lan­te Ver­sor­gungs­struk­tur bei me­di­zi­ni­schen La­bor­ana­ly­sen in der Schweiz

Das Projekt transAL-2 des BAG revidiert derzeit die Analysenliste und deren Tarife, sprich der medizinischen Laborleistungen, die durch die OKP vergütet werden. Polynomics hat im Rahmen von transAL-2 die ambulante Laborversorgung in der Schweiz mit Krankenversichererdaten analysiert. Die Analysen zeigen, dass die in Artikel 54 KVV definierten Spitallabortypen in der Realität nicht existieren. Gesamthaft erbrachten die Auftrags- und Spitallaboratorien 2019 medizinische Analysen im Wert von rund 1.2 Mrd. CHF zu Lasten der OKP. Die Heterogenität zwischen den Leistungserbringern ist sehr hoch. So erbrachten beispielsweise die sieben grössten Laborketten 80% der Bruttoleistungen der Auftragslaboratorien und die fünf Universitätsspitäler 40% der ambulanten Bruttoleistungen der Spitallaboratorien. Auch das Leistungsspektrum, gemessen an der Anzahl der unterschiedlichen Tests, variiert stark. Weiter ist zu erkennen, dass die Auftragslaboratorien tendenziell in den grossen Städten und regionalen Zentren angesiedelt sind, während die regionale Verteilung der Spitallaboratorien diverser ist.
04. Oktober 2023

Volks­wirt­schaft­li­che Be­deu­tung der In-vi­tro-Dia­gnos­tik-Bran­che in der Schweiz

Die Schweizer In-vitro-Diagnostik-Branche spielt eine zentrale Rolle im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Durch präzise und rechtzeitige Diagnosen können Krankheiten früh erkannt und effektive Behandlungen eingeleitet werden. Basierend auf einer Umfrage bei Spital- und Privatlaboren sowie Herstellern und Distributoren von In-vitro-Diagnostika berechnete Polynomics die volkswirtschaftliche Bedeutung der Branche. Mit rund 12’000 Beschäftigten erwirtschaftete die Branche 2022 eine Bruttowertschöpfung von 2.8 Mrd. Franken. Der Beitrag der Branche zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie spiegelt sich auch in der Wertschöpfung wider, die im Jahr 2021 um rund 17% gegenüber dem Vorjahr anstieg und 2022 wieder rückläufig war. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen investiert in Personal, Kapital und Forschung und Entwicklung. Dabei werden die Unternehmen durch den Fachkräftemangel, den Kostendruck in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung, die Tarife und die zunehmende Regulierung herausgefordert. Dank einer verbesserten Diagnosegenauigkeit trägt die Labordiagnostik zur Reduktion der gesellschaftlichen Kosten von Krankheiten bei. Sie ist auch ein wichtiger Pfeiler bei der Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten, wie die Tests auf den Sars-CoV-2-Virus in den letzten Jahren eindrücklich gezeigt haben.
14. September 2023

Rah­men­be­din­gun­gen für Was­ser­stoff in der Schweiz

Um Wasserstoff zukünftig bei der Dekarbonisierung der Energieversorgung der Schweiz nutzen zu können, sind vor allen während der Anfangsphase des H₂-Hochlaufs grundlegende Entscheidungen und Massnahmen zu treffen. Die grosse Bandbreite der Entwicklungsszenarien zeigt, dass es zunächst darum geht, Perspektiven für Wasserstoff offen zu halten. Zentral dafür sind eine entsprechende Wasserstoffstrategie und die Schaffung der Voraussetzungen für eine Anbindung an die geplante Europäische Wasserstoffinfrastruktur. Neben diesen identifiziert unsere Studie weitere regulatorische Handlungsfelder für die Gestaltung der Rahmenbedingungen von Wasserstoff in der Schweiz. Aufgrund der Rolle von Wasserstoff bei der Sektorkopplung und Dekarbonisierung sind dabei auch die Rahmenbedingungen für Strom, Gas und CO₂ von Bedeutung.
11. April 2023

H2-Ba­ro­me­ter Schweiz, Aus­ga­be 3, April 2023

Unabhängige Bewertung der Wasserstoffwirtschaft in der Schweiz durch E-Bridge und Polynomics. Ein Vergleich der Energiezukunft 2050 des VSE und der Energieperspektiven 2050+ des BFE zur zukünftigen Bedeutung von Wasserstoff im Energiesystem zeigt das breite Spektrum möglicher Szenarien. Zentral für die Rolle des Wasserstoffs in der Schweiz sind dabei Importpreise und eine mögliche Rück-verstromung in den Wintermonaten. Die Importpreise und auch die verfügbaren Mengen wiederum sind stark von der Erschliessung der Importkorridore abhängig. Für Geschäftsmodelle mit inländischer Wasserstoffproduktion ist insbesondere die Entgeltregelung bei Strombezug aus dem Stromnetz relevant. Die Befreiung der H2-Elektrolyse von Netznutzungsentgelten ist politisch noch offen: Soll der Fokus auf der Förderung von Energiespeichern liegen, um die Transformation des Energiesystems voranzubringen, oder auf dem netzdienlichen Einsatz? Um das Potenzial für Wasserstoff in der lokalen Energieplanung einzubeziehen, sind Bottom-up-Analysen erforderlich. Am Beispiel einer solchen Studie für Deutschland wird sichtbar, dass es vielfältige Lösungen für die Wärmeversorgung gibt und die lokalen Gegebenheiten entscheidend sind. Erkenntnisse aus lokalen Analysen sollten auch in der Schweiz genutzt werden, um Top-down-Szenarien des Bundes zu erhärten. Das H₂-Barometer, das der VSG im Zusammenarbeit mit E-Bridge Consulting und Polynomics herausgibt, erscheint halbjährlich und kann hier abonniert werden:
30. November 2022

Aus­wir­kun­gen der En­er­gie­per­spek­ti­ven 2050+ des BFE auf das Strom­ver­teil­netz

Die Studie untersucht die Auswirkungen der Energieperspektiven 2050+ des BFE auf das Stromverteilnetz, ermittelt den Netzausbaubedarf und beziffert die daraus resultierenden Netzkosten und Netztarife bis ins Jahr 2050. Zu diesem Zweck werden die in den Energieperspektiven in verschiedenen Szenarien prognostizierten Entwicklungen der Haupttreiber «Elektromobilität», «Wärmepumpen» und «Photovoltaik» anhand eines gebäudescharfen Modells über die Schweiz verteilt. Mittels einer Modellnetzanalyse kann der daraus resultierende Netzinfrastrukturbedarf ermittelt und in einem Netzkostenmodell bewertet werden. Der so ermittelte reale Investitionsbedarf bis ins Jahr 2050 entspricht mindestens 45 Mrd. CHF für das Szenario «weiter wie bisher» (WWB) und maximal 84 Mrd. CHF im Szenario «Netto-Null bis 2050 mit starker Elektrifizierung» (ZERO A). Dies führt zu einem Anstieg der Netznutzungstarife auf der Netzebene 7 zwischen 27 und 70% unter Berücksichtigung des steigenden Verbrauches an elektrischer Energie aufgrund des Bevölkerungswachstums und der Elektrifizierung.
15. November 2022

Ver­sor­gungs­si­cher­heit und Ef­fi­zi­enz: Funk­ti­on des Han­dels im Strom­ver­sor­gungs­sys­tem der Schweiz

Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Europa haben zu einer starken Dynamisierung der Energiemärkte mit historischen Preisausschlägen geführt. Bei der Suche nach Ursachen und Massnahmen wird verstärkt der Stromhandel und insbesondere die Handelsaktivität grosser Stromproduzenten in Frage gestellt. Im Bericht zeigen wir auf, wie das heutige Handelssystem entstanden ist und funktioniert, welche Rolle der Stromhandel für die Versorgungssicherheit und einen effizienten Energieaustausch spielt und weshalb eine enge Verknüpfung von Produktion und Handel in diesem Kontext wichtig ist.
24. Oktober 2022

Spi­tex-Bench­mar­king-Platt­form

Die Spitex-Benchmarking-Plattform schafft die Datengrundlagen für eine bedarfsgerechte Versorgung, unterstützt die betriebliche Führung mit intuitiven Kennzahlen und stärkt auf Basis einer besseren Kostentransparenz die Verhandlungsposition gegenüber den Sozialversicherungen und Restfinanzierungspartnern. Sie wird im Rahmen eines Innosuisse-Projektes von Polynomics in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern, der Firma Heyde AG und Praxispartnern entwickelt und steht ab Frühling 2023 zur Verfügung. Auf der Plattform stellen die teilnehmenden Organisationen ihre harmonisiert erfassten Daten für betriebsübergreifende, anonymisierte Vergleiche zur Verfügung. Klare Verträge zwischen den teilnehmenden Organisationen und Polynomics definieren den Umfang der verwendeten Daten und die möglichen Auswertungen. Die Teilnehmer erhalten regelmässig standardisierte Analysen sowie Auswertungen zu Spezialthemen. Überdies können Sie weitere individuelle Auswertungen beauftragen. Die Auswertungen werden einerseits deskriptive Vergleiche umfassen. Andererseits kommen erprobte statistische Verfahren zur Anwendung, um etwa den Einfluss von Struktur- und Betriebskennzahlen auf die Kostenstrukturen zu untersuchen. Die Auswertungen liefern wertvolle Hinweise auf Prozessverbesserungen und tragen zu einer Versachlichung der Diskussion zur Finanzierung bei. Die Plattform richtet sich an alle Spitex-Organisationen, unabhängig von ihrer Grösse, Trägerschaft und Rechtsform, wie auch an selbständige
12. Oktober 2022

H2-Ba­ro­me­ter Schweiz, Aus­ga­be 2, Ok­to­ber 2022

Unabhängige Bewertung der Wasserstoffwirtschaft in der Schweiz durch E-Bridge und Polynomics. Das zweite «H₂-Barometer Schweiz» vermittelt neben den Einschätzungen der Autoren zu aktuellen Wasserstoff-Themen auch ein direktes Stimmungsbild der Akteure im Schweizer Markt. Das aktuelle Investitionsklima wird von 60 Prozent der 116 Befragten als «eher schlecht» oder «schlecht» eingeschätzt. Für die lange Frist glauben jedoch drei Viertel, dass die H₂-Wirtschaft einen bedeutenden Beitrag zur Schweizer Energieversorgung leisten wird. Der Weg dorthin wird zumindest in der EU auf politischer Ebene zunehmend konkreter. Unklar bleibt, ob die Entwicklung der Rahmenbedingungen mit der Entwicklung der Ziele Schritt halten kann. Das H₂-Barometer, das der VSG im Zusammenarbeit mit E-Bridge Consulting und Polynomics herausgibt, erscheint halbjährlich und kann auf gazenergie.ch abonniert werden.
06. Oktober 2022

Po­ly­no­mics Bench­mar­king­platt­form (Po­ly­Bench) für das BMT

Für die Teilnehmenden am verbändeübergreifenden Projekt Benchmarking Transparent (BMT) haben wir eine webbasierte Applikation entwickelt. Dank der PolyBench können die Teilnehmer des BMT-Projektes auf Basis der von der BNetzA veröffentlichten Daten eigenständige Kennzahlen- und Effizienzanalysen durchführen. Dank PolyBench können die Nutzer die veröffentlichten Daten einfach und übersichtlich miteinander vergleichen und die Auswirkungen verschiedener Unternehmensszenarien auf den eigenen Effizienzwert bestimmen. Weitere Informationen auch für die Anmeldung eines Testzugangs für BMT-Teilnehmer entnehmen Sie dem Flyer.
03. August 2022

Prüf­auf­trag zu Re­gu­la­to­ry Sand­bo­xes

Starre Regulierungen können Innovationen hemmen und Start-ups sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Markteintritt erschweren. Daher stellt sich die Frage: Wie gestaltet man innovationsfreundliche Regulierungen? Und wie kann man veraltete Regelwerke an neue technologische Entwicklungen anpassen? Im Auftrag des Staatsekretariats für Wirtschaft (Seco) prüfen wir in dieser Absicht den Einsatz von «Regulatory Sandboxen».
28. Juni 2022

Neue Mit­ar­bei­te­rin

Seit dem 1. Juni 2022 hat sich das Polynomics-Team mit Vera Frei verstärkt. Frau Frei hat an der Universität St. Gallen (HSG) den Bachelor abgeschlossen. Anschliessend absolvierte sie einen interdisziplinärer Masterstudiengang in "Sustainable Development" mit Fokus Ökonomie an der Universität Basel und eine berufsbegleitende Weiterbildung (CAS) in "Advanced Statistical Data Science" am Institut für mathematische Statistik und Versicherungslehre der Universität Bern. Daneben hat sie als Beraterin beim Institut für Wirtschaftsstudien Basel (IWSB) gearbeitet. Frau Frei verstärkt dank ihrer empirischen und ökonomischen Kompetenz unser Beraterteam und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.
27. Juni 2022

Die ge­sell­schaft­li­chen Kos­ten von Du­chen­ne-Mus­kel­dys­tro­phie in der Schweiz

Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) ist eine X-chromosomal vererbte, degenerative Muskelerkrankungen. Der schubweise Abbau der Muskulatur führt früher oder später zur vollständigen Lähmung der Extremitäten und somit zum Verlust der Gehfähigkeit. In späteren Phasen der Erkrankung sind die Atmung sowie das Herz betroffen. Derzeit besteht keine zugelassene Therapie in der Schweiz, die den degenerativen Verlauf der Krankheit aufhalten kann. Wir berechneten erstmals die gesellschaftlichen Kosten von DMD in der Schweiz. Dabei ermittelten wir die direkten, indirekten und intangiblen Kosten unterschieden nach vier Krankheitsstadien. Wo immer möglich stützten wir uns auf Schweizer Preisinformationen und Mengenangaben. Alternativ verwendeten wir Angaben aus der internationalen Literatur oder Experteneinschätzungen. Die gesellschaftlichen Kosten der DMD beliefen sich im Jahr 2020 auf insgesamt 48 Mio. CHF respektive 157'400 CHF pro Patienten. Davon waren 34.2 Mio. CHF respektive 66% indirekte Kosten, d. h. Produktivitätsverluste am Arbeitsmarkt. In allen vier Krankheitsstadien waren die indirekten Kosten deutlich höher als die direkten Kosten. Der Grossteil der gesellschaftlichen Kosten (90%) fiel in den Krankheitsstadien an, in welchen die Patienten die Gehfähigkeit bereits verloren hatten.
27. Juni 2022

Die ge­sell­schaft­li­chen Kos­ten der schwe­ren Hä­mo­phi­lie A und B bei Er­wach­se­nen in der Schweiz

Hämophilie ist eine seltene genetische Störung der Blutgerinnung. Sie betrifft (fast) ausschliesslich männliche Personen. Betroffene bluten nach Verletzungen länger oder erleiden bereits bei wenig Belastung spontane Blutungen. Es gibt zwei Haupttypen der Hämophilie: die Hämophilie A und die Hämophilie B. Wir berechneten erstmals die gesellschaftlichen Kosten der schweren Hämophilie bei Erwachsenen in der Schweiz berechnet. Dabei ermittelten wir die direkten, indirekten und intangiblen Kosten unterschieden nach Hämophilie A und B. Wo immer möglich stützten wir uns auf schweizerischen Datenquellen ab. Alternativ verwendeten wir Angaben aus der internationalen Literatur. Für das Jahr 2020 schätzen wir die gesellschaftlichen Kosten der schweren Hämophilie auf rund 55 Mio. CHF, wobei 93% respektive 51 Mio. CHF Kosten der Faktortherapie waren, sprich dem Ersatz des unzureichend produzierten Gerinnungsfaktors. Die indirekten Kosten fielen mit insgesamt 2.9 Mio. CHF relativ zu den Gesamtkosten niedrig aus.
20. Mai 2022

Tem­po­rä­re Li­qui­di­täts­hil­fen für die Strom­ver­sor­gung

Ökonomische Analyse im Hinblick auf das «Bundesgesetz über subsidiäre Finanzhilfen zur Rettung systemkritischer Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft» (FiREG) im Auftrag der Axpo. Der Bundesrat hat am 18. Mai 2022 das Gesetz und die Botschaft für «subsidiäre Finanzhilfen zur Rettung systemkritischer Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft» verabschiedet. Die Vorlage regelt Bundesdarlehen an Elektrizitätsunternehmen, die kurzfristig infolge extremer Preisverwerfungen an den Börsen in Liquiditätsengpässe geraten können. Im Rahmen der vorliegenden ökonomischen Analyse werden anreizkompatibel austarierte Liquiditätshilfen befürwortet. Sie sollten es präventiv zu verhindern erlauben, dass im Strommarkt aufgrund von Liquiditätsengpässen schweizerische Stromunternehmen von der Börse ausgeschlossen werden. Bei der Ausgestaltung von Liquiditätshilfen muss letztlich die Vermeidung des damit sich erhöhenden Systemrisikos im Zentrum stehen. Liquiditätshilfen sollten insofern allen an der Börse aktiven Stromunternehmen offenstehen. Sie sollten garantieren, dass bei ausserordentlichen Marktentwicklungen alle Elektrizitätsunternehmen ihre Produktion an der Börse absichern können. Hintergrund der aktuellen Krise sind extreme Preiserhöhungen und ‑schwankungen, die sich infolge des Kriegs in der Ukraine noch verschärfen können. Im Gegensatz zur UBS-Rettung sind die Stromunternehmen profitabel, gerade auch wegen der hohen Strompreise. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, dass die Stromunternehmen die Liquiditätshilfe in Anspruch nehmen oder diese im Fall einer Inanspruchnahme nicht zurückzahlen können. Wichtig ist daher, dass die Bedingungen einer Liquiditätshilfe verhältnismässig sind.
31. März 2022

H2-Ba­ro­me­ter Schweiz, Aus­ga­be 1, März 2022

Unabhängige Bewertung der Wasserstoffwirtschaft in der Schweiz durch E-Bridge und Polynomics. Das Barometer gibt Orientierung zum H2-Markhochlauf in der Schweiz und beurteilt das Investitionsklima unter Berücksichtigung europäischer Entwicklungen. Wasserstoff spielt bei der Dekarbonisierung des Schweizer Energiesystems eine wichtige Rolle. Um den bereits auf allen Wertschöpfungsstufen laufenden Aktivitäten mehr Dynamik zu verleihen, sind verlässliche Rahmenbedingungen erforderlich. Die Arbeiten der Verwaltung zu einer Wasserstoffroadmap stehen in der Schweiz im Gegensatz zu den EU Nachbarn erst am Anfang. In den bisher verfügbaren Grundlageninformationen, den Energieperspektiven 2050+, spielt Wasserstoff im Vergleich zu den Nachbarländern noch eine untergeordnete Rolle. Herausgeber des H2-Barometers ist der Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG). Das Barometer erscheint zweimal jährlich. Zukünftige Ausgaben erhalten Sie, indem Sie sich hier registrieren:
11. Januar 2022

Ex­cel-ba­sier­te El­Com-Kos­ten­rech­nung für Elek­tri­zi­täts­ver­teil­netz­be­trei­ber

Zur Erfassung der ElCom-Kostenrechnung für Tarife 2023 bietet der VSE in Zusammenarbeit mit Polynomics eine Excel-Lösung inklusive Konvertierung in XML-Format an. Spätestens ab Frühling 2022 ändert sich für Elektrizitätsverteilnetzbetreiber die Datenerfassung mit dem neuen Datenliefersystem der ElCom (EDES) grundlegend. Die ElCom hat angekündigt, mit der Kostenrechnung für die Tarife 2023 die bisherige offizielle Excel-Vorlage nicht mehr bereitzustellen. Die Dateneingabe erfolgt direkt in der Datenmaske im Browser oder via Import und Export per XML-Datei. Dieses Format eignet sich gut für einen flexiblen Datentransfer, ist jedoch ungeeignet für die systematische Bearbeitung oder Erfassung von Daten oder deren Versionierung. Im Rahmen des VSE / AES Datenpool© stellt der VSE ab der Erfassung der Kostenrechnung für die Tarife 2023 eine Excel-Lösung inklusive Konvertierung in XML-Format zur Verfügung. Dies erlaubt Ihnen, Ihre Daten im bekannten Excel-Format zu erfassen und ohne Zusatzaufwand in das ElCom-konforme XML-Format zu übertragen. An der Arbeit mit Excel werden insbesondere die Möglichkeiten geschätzt, gleichzeitig an verschiedenen Versionen zu arbeiten, ganze Datenblöcke mittels Copy-and-paste zwischen Arbeitsmappen auszutauschen sowie Kommentare und Berechnungen direkt in der Erfassungsmaske zu tätigen und Auswertungen darauf zu basieren. Die Excel-Arbeitsmappe wird sich an der Struktur der vergangenen Kostenrechnungen orientieren und wird Ihnen – abhängig vom konkreten Zeitplan der ElCom – voraussichtlich jeweils Anfang Mai zur Verfügung gestellt. Für weitere Informationen können Sie uns gerne kontaktieren oder sich beim VSE unter https://www.strom.ch/de/service/shop/vse-aes-datenpool anmelden.
25. November 2021

Um­fas­sen­de Nut­zen­be­wer­tung von Arz­nei­mit­teln

Polynomics hat im Auftrag von Bristol Myers Squibb ein Instrument zur standardisierten Nutzenbewertung von Onkologika entwickelt und dessen Umsetzbarkeit für die Schweiz an einem Krebsmedikament gezeigt. Das auf der MCDA-Methode (Multi-Criteria Decision Analysis) basierende Modell berücksichtigt nicht nur den Patientennutzen, sondern bezieht auch den gesellschaftlichen Nutzen von Arzneimitteln ein. Es wurde unter Einbezug von Experten der verschiedenen Akteursgruppen im Gesundheitswesen entwickelt und validiert. Das vorgeschlagene Modell lässt sich überall verwenden, wo Nutzenbewertungen von Arzneimitteln im regulatorischen Kontext gebraucht werden.
16. November 2021

Pa­tents­rechts­re­form

Im Dezember 2019 hat das Parlament die Motion Nr. 19.3228 «Für ein zeitgemässes Schweizer Patent» (Motion Hefti) überwiesen. Die Umsetzung der Motion Hefti verlangt, dass Schweizer Patente erteilt werden sollen, wenn das Institut für Geistiges Eigentum (IGE) beim Gegenstand des beantragten Patentes Neuheit und erfinderischen Tätigkeit feststellen kann. Als zuständige Fachbehörde hat das IGE entsprechend einen Vorentwurf und den erläuternden Bericht zur Reform des Bundesgesetzes über Erfinderpatente erarbeitet. Im Auftrag des IGE haben wir zu diesem Vorentwurf eine Regulierungsfolgenabschätzung (RFA) durchgeführt, also untersucht, wie sich die Reform auf einzelne Akteursgruppen und gesamtwirtschaftlich auswirkt und inwieweit Alternativen zur Reform bestehen.
13. Oktober 2021

Die agi­le Or­ga­ni­sa­ti­on von Po­ly­no­mics

Für die Zusammenarbeit mit unseren Kunden stellen wir massgeschneiderte Teams aus unseren Fachspezialisten zusammen. Diese agile, flexible Arbeitsweise, die unsere Projektarbeit seit vielen Jahren charakterisiert, nutzen wir nun auch für die interne Organisation von Polynomics. Mit unserer agilen Organisation ermöglichen wir unseren Experten noch mehr Eigenverantwortung und Entscheidungsbefugnisse als Antwort auf unser dynamisches Marktumfeld. In Anlehnung an das «Holokratie-Prinzip» arbeiten wir seit Januar 2021 mit dem Kreismodell. Dieses passt am besten zu unserer Arbeitsweise und erlaubt es, uns auch in Zukunft als besonders attraktive Arbeitgeberin zu positionieren. In der gewählten Reorganisation sehen wir grosses Potenzial für die Weiterentwicklung unserer Expertise und Experten. Damit bleibt Polynomics ein verlässlicher Wert für Kunden und Partner.
13. Oktober 2021

Un­ser öko­no­mi­sches Be­ra­tungs­an­ge­bot

Ob Unternehmen, Behörde oder Verband: Wir erstellen für Sie Studien, Gutachten und datenbasierte Analysen, unterstützen Sie bei der Erarbeitung Ihrer Strategie bis zur Umsetzung oder dienen Ihnen einfach als Sparring-Partner. Unsere Branchenschwerpunkte liegen in der Energieversorgung, dem Gesundheitswesen, dem Finanzsektor und im Telekom- und Medienbereich verankert. Unsere Beratungsleistungen in den Themen Wettbewerbsökonomie, Regulierungsökonomie und Regulierungsfolgenabschätzung, Kostenrechnung und Pricing sowie Präferenzmessung und Discrete-Choice-Experimente bieten wir branchenübergreifend an. Insbesondere ist unser Erfahrungsschatz in der Erstellung wirtschaftspolitischer Analysen, der Datenanalyse, Benchmarking und Effizienzmessung ein wichtigter Baustein, um Ihnen eine umfassende Beratungsleistung anbieten zu können. Unsere individuellen innovativen Lösungen erarbeiten wir mithilfe wissenschaftlich abgestützter und praxiserprobter Methoden. Dabei können wir auf langjährige Erfahrungen in der datenbasierten ökonomischen Analyse zurückgreifen. Diese Grundlage ermöglicht uns eine zuverlässige Beratung im sich laufend verändernden Markt- und Regulierungsumfeld.
01. September 2021

Ta­gung Gas­durch­lei­tung und Kar­tell­recht

Unsere Tagung im Kino Kosmos in Zürich hat gezeigt: Gasmarktöffnung via Kartellgesetz ist eine Tatsache. Damit der Gasmarkt in seinem dynamischen Umfeld effizient bestehen kann, braucht es dringend eine spezialgesetzliche Regelung.
01. Juni 2021

Wei­ter­ent­wick­lun­gen in der Ta­ri­fie­rung von Netz und En­er­gie

Unsere Studie zeigt, wie die Tarifierungsgrundsätze im Strombereich weiterentwickelt werden können im Hinblick auf die veränderte Stromversorgung durch die Energiewende und die Digitalisierung. Sie enthält Vorschläge zur Berücksichtigung verbrauchsnaher Erzeugung in Verteilnetzen unter Berücksichtigung der Kostenreflexivität, zu Struktur und Zeitvariabilität der Tarife sowie zur Kostenwälzungsmethodik. Die Studie zeigt, dass Zahlungen der Netzbetreiber an Erzeuger Anreize setzen Erzeugungsanlagen dort zu errichten, wo sie Netzentlastungen unterstützen. Diese Zahlungen sind unabhängig von der Lieferbeziehung des Stromes und somit transaktionsunabhängig. Prominente Ansätze in der politischen Debatte, die reduzierte Netzentgelte für lokal bezogenen Strom in Abhängigkeit von der Lieferbeziehung vorsehen (transaktionsabhängig), sind hingegen weniger kostenreflexiv.
10. März 2021

Volks­wirt­schaft­li­che Be­deu­tung der Ber­ner Lis­ten­spi­tä­ler

Polynomics hat im Auftrag von diespitäler.be und des Verbands der Privatspitäler des Kantons Bern (VPSB) eine Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Listenspitäler im Kanton Bern erstellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Listenspitäler ein wichtiger Arbeitgeber im Kanton sind und über die letzten Jahre signifikant sowohl zum Arbeitsplatz- als auch zum Wertschöpfungswachstum im Kanton beigetragen haben. Die Berner Patientinnen und Patienten profitieren von einem breiten Angebot und sind sehr zufrieden mit den Leistungen. Zusätzlich sorgen Vorhalteleistungen der Spitäler für eine schnelle Gesundheitsversorgung im ganzen Kanton, was den Präferenzen der Bevölkerung entspricht. All diese Leistungen erbringen die Berner Listenspitäler vor dem Hintergrund immer komplexer und strenger werdenden Anforderungen durch die Regulierung.